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Peer Pasternack (Hg.) Das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg widmet sich seit seiner Gründung vor 20 Jahren zwar vorrangig der forschenden Aufklärung gegenwartsbezogener Entwicklungen. Daneben aber hat es kontinuierlich auch zeithistorische Themen bearbeitet. Insgesamt wurden 52 Projekte zur Bildungs-, Hochschul- und Wissenschaftszeitgeschichte durchgeführt, deren Ergebnisse in 41 Büchern, 20 Forschungsberichten und 166 Artikeln dokumentiert sind. Der vorliegende Band fasst diese für jedes Projekt auf jeweils fünf Seiten zusammen. |
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Daniel Hechler / Peer Pasternack Den 54 ostdeutschen Hochschulen wird häufig attestiert, sich nur unzureichend mit ihrer eigenen Vergangenheit in der DDR auseinanderzusetzen. Nicht nur während der politischen Umbrüche 1989 hätten sie abseits gestanden. Vielmehr sei auch in den Jahren danach kaum etwas unternommen worden, um ihre Rolle in der DDR glaubhaft und kritisch aufzuklären. Durchweg fehle der Wille zur Aufarbeitung. Solche Kritiken formulieren Eindrücke, nicht die Ergebnisse von Analysen. Eine solche wurde hier nun vorgelegt. |
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Peer Pasternack / Daniel Hechler Werden Problemsachverhalte aus der Zeitgeschichte deutscher Hochschulen skandalisiert, so ist deren öffentliches Empörungspotenzial in der Regel recht hoch. Die Souveränität der Hochschulen, darauf zu reagieren, fällt dagegen häufig ab. Der Grund: Das Wissen um die eigene Zeitgeschichte ist in der Regel unsystematisch, lückenhaft und selbst dann, wenn entsprechende Aufarbeitungen längst vorliegen, ungenügend präsent. Die Handreichung stellt dar, was unternommen werden kann, um dem zu entgehen. Die dort entwickelten Handlungsoptionen folgen einem realistischen Ansatz: Wie kann unter Berücksichtigung einschränkender Rahmenbedingungen – z.B. Ressourcenproblemen – ein adäquater Umgang mit der hochschulischen Zeitgeschichte gefunden werden? Peer Pasternack / Daniel Hechler: Hochschulzeitgeschichte. Handlungsoptionen für einen souveränen Umgang (HoF-Handreichungen 1); |
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Peer Pasternack (Hg.): Das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF) befasst sich im Hauptgeschäft vorrangig mit gegenwartsbezogenen Fragestellungen der Hochschulentwicklung. Daneben hat sich über die Jahre hin ein eigenständiger Forschungsstrang zur Zeitgeschichte von Hochschule, Wissenschaft und Bildung etabliert: 42 Projekte sind in diesem Rahmen innerhalb der letzten 15 Jahre realisiert worden. Damit ist HoF die einzige unter den deutschen Hochschulforschungseinrichtungen, die kontinuierlich auch (zeit)historische Themen bearbeitet. Original-Netzquelle (= Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg). |
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Daniel Hechler / Peer Pasternack Die Universität ist neben der christlichen Kirche die älteste, noch immer lebendige Institution der europäischen Geschichte. Die Hochschulgeschichte ist Teil der Geschichte überhaupt und als solche mit den gesellschaftlich-politischen Entwicklungen verbunden. Als traditionsbewusste Institutionen, aber vor allem als zentrale gesellschaftliche Reflexionsagenturen und Ausbildungsstätten für künftige Entscheider sollten sich die Hochschulen gerade auch mit ihrer Geschichte im 20. Jahrhundert auseinanderzusetzen. Dieses gilt insbesondere für die ostdeutschen Einrichtungen, blicken diese doch auf eine „doppelte Diktaturerfahrung“ zurück. Allerdings wurde den ostdeutschen Hochschulen immer wieder vorgeworfen, sich nur unzureichend und wenn, dann auf externe Initiative hin mit der eigenen Geschichte insbesondere in der SBZ/DDR befasst zu haben. Vor diesem Hintergrund unternimmt der Bericht eine empirische Bestandsaufnahme der Aktivitäten ostdeutscher Hochschulen, die sich auf ihre je eigene Zeitgeschichte beziehen. Dafür wurden die relevanten Publikationen, die Hochschulzeitschriften, die überregionale Presse und die Internetauftritte der Hochschulen systematisch ausgewertet. Ergänzt wurde diese Auswertung der hochschulzeitgeschichtlichen Selbst- und Fremdthematisierungen durch eine Aufstellung von relevanten Ausstellungen und Gedenkzeichen. Auf diese Weise konnten Muster zeitgeschichtlicher Selbstbefassung identifiziert und Handlungsempfehlungen für einen adäquaten Umgang mit hochschulischen Zeitgeschichte entwickelt werden. Daniel Hechler / Peer Pasternack: Deutungskompetenz in der Selbstanwendung. Der Umgang der ostdeutschen Hochschulen mit ihrer Zeitgeschichte (HoF-Arbeitsbericht 1’11); |
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Peer Pasternack Seit inzwischen 20 Jahren wird unter Bedingungen weitgehend freien Aktenzugangs die Nachkriegsgeschichte der ostdeutschen Wissenschaft analysiert und erinnert. Rund 3.500 selbstständige Publikationen sind daraus mittlerweile hervorgegangen. Der Report sortiert dieses Literaturfeld, unterscheidet insbesondere Forschungs- und Erinnerungsliteratur voneinander und liefert eine Auswertung hinsichtlich des Verhältnisses von Wissenschaft und Politik in der DDR: Dieses, so das Ergebnis, wurde durch Heteronomie dominiert, die nur im Einzelfall durch Teilautonomie-Arrangements relativiert werden konnte, welche wiederum fortwährend prekär waren. Peer Pasternack: Wissenschaft und Politik in der DDR. Rekonstruktion und Literaturbericht (HoF-Arbeitsbericht 4’10); |
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Daniel Hechler / Jens Hüttmann / Ulrich Mählert / Peer Pasternack (Hg.): Wer ein Promotionsprojekt beginnt, unternimmt das üblicherweise zum ersten (und zum letzten) Mal: Promovieren lässt sich folglich nicht trainieren. Gleichwohl lässt sich die Anzahl typischer Fehler und Havarien vermindern und die Länge holpriger Wegstrecken verkürzen: Wer sich gut beraten lässt, kann von den Erfahrungen anderer profitieren. Das leistet dieses Handbuch. Es wendet sich speziell an Promovierende des Forschungsfeldes Zeitgeschichte aus allen Fächern – ob Historikerin, Germanist, Juristin, Soziologe, Erziehungswissenschaftlerin oder Mediziner. Das Handbuch zielt darauf, im Prozess der Planung und Realisierung eines zeithistorischen Promotionsprojekts ein höheres Maß an Orientierungssicherheit zu gewinnen, die eigenen Motivationen und Ansprüche prüfen zu können sowie Basiskenntnisse zum Promovieren als Prozess zu erwerben. |
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Jens Hüttmann / Ulrich Mählert / Peer Pasternack (Hg.): Seit 1990 ist die DDR ein Gegenstand kontroverser, öffentlicher Debatten. Auch die Forschung hat sich dem Thema in beeindruckendem Umfang angenommen. Wenig ist hingegen darüber bekannt, auf welche Weise die Forschungsergebnisse zur DDR in Schule, akademischer Lehre und politischer Bildung vermittelt werden. Die DDR als Vermittlungsproblem - dies ist der Ausgangspunkt des Bandes, der eine Tagung vom März 2003 dokumentiert. Die Beiträge im einzelnen: "Acht Thesen zum Stand historischer Reflexivität in Deutschland" (Reinhard Kreckel), "Geschichtstheoretische Hintergründe des historischen Selbstverständnisses der DDR-Geschichtswissenschaft" (Heinz Dieter Kittsteiner), "Formung durch Forschung. Die DDR-Geschichtswissenschaft im historiografischen Rückblick" (Martin Sabrow), "Die DDR als Gegenstand der Geschichtswissenschaft" (Bernd Faulenbach), "Die Zukunft der ostdeutschen Vergangenheit - Was wird aus der DDR-Geschichte?" (Konrad H. Jarausch), "Zeitgeschichtliche und geschichtswissenschaftliche Orientierung zwischen Ankommen und Aufbrechen" (Wolfgang Küttler), "Die DDR im Alltagsbewusstsein ihrer ehemaligen Bevölkerung. Die Ostdeutschen als Produkt der DDR und als Produzenten von DDR-Erinnerungen" (Thomas Ahbe), "Die DDR-Forschung - ein Auslaufmodell? Die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur seit 1989" (Ulrich Mählert/Manfred Wilke), "Wozu die DDR lehren?" (Peer Pasternack), "Deutungskonflikte über DDR-Geschichte aus Akteursperspektive" (Jens Hüttmann), "Die DDR als Gegenstand von Lehre und Forschung an österreichischen Universitäten 1989-2000" (Manuela Tesak), "'Ankommen' oder ‚Aufbrechen'? Anmerkungen zur gegenwärtigen deutschen Zeitgeschichtsforschung" (Katja Naumann/Christian Lotz), "Warum und zu welchem Ende sollte man DDR-Literatur lehren? Probleme nachträglichen Verstehens" (Ursula Heukenkamp), "DDR und Wiedervereinigung in der psychologischen Lehre und Forschung" (Hendrik Berth), "DDR-Geschichte im Internet. Zur Konstruktion eines multimedialen Gedächtnisses" (Dörte Hein), "Museum und Zeitgeschichte nach dem Ende der zweiten deutschen Diktatur. Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig" (Rainer Eckert), "Die DDR ist im Geiste immer dabei. Ansätze und Konzepte politischer Bildung in Brandenburg" (Martina Weyrauch), "Mehr als ein Archiv. Beiträge der BStU zur Hochschullehre und politischen Bildung" (Marianne Birthler). |
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Jens Hüttmann: Im Anschluss an die Ergebnisse der Studie „Gelehrte DDR“, die 2001 eine quantitative Bestandsaufnahme der DDR als Gegenstand in der akademischen Lehre präsentierte, werden in der vorliegenden Nachfolgestudie die Akteure des DDR-bezogenen Lehr- und Forschungsbetriebs in den Blick genommen: die an den Universitäten tätigen und dort entsprechende Veranstaltungen anbietenden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Die Studie identifiziert die wesentlichen Inhalte, Motivationen und Strategien für DDR-geschichtliche Lehr- und Forschungsaktivitäten sowie diesbezügliche Zusammenhänge von Lehre und Forschung. Ebenso werden Einschätzungen zum Verlauf der Themenkarriere von DDR-Geschichte in der Hochschullehre, die fördernden bzw. hemmenden institutionellen Bedingungen sowie die Interessen und die Vorkenntnisse der Studierenden an entsprechenden Lehrangeboten dargestellt. Die Studie wird abgerundet durch eine perspektivenbezogene Betrachtung der DDR im wissenschaftlichen Feld und fragt danach, ob die weitere Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte von den Akteuren eher als Sackgasse oder als Zukunftsthema eingeschätzt wird. |
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Peer Pasternack: Ein Jahrzehnt nach dem Umbruch in Ostdeutschland nimmt die Intensität der Behandlung von DDR-Geschichte und aktuellen ostdeutschen Entwicklungen in der akademischen Lehre kontinuierlich ab. Sie ist augenblicklich wieder auf dem vergleichsweise niedrigen Stand von 1990 angelangt. 2000/2001 gibt es Landstriche, die von entsprechenden Lehrangeboten völlig frei sind. Eine deutliche Mehrheit von 54 der insgesamt 88 deutschen Universitäten - d.h. 62% - hat keine einzige explizit Ostdeutschland-bezogene Lehrveranstaltung mehr im Programm. So das wichtigste Ergebnis der vorliegenden Analyse. Peer Pasternack: Gelehrte DDR. Die DDR als Gegenstand der Lehre an deutschen Universitäten 1990 - 2000; |
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Sebastian Gräfe / Peer Pasternack (Hg.): Der Band enthält folgende Beiträge: Vermessung der Abweichungen (S. Gräfe/P. Pasternack); Nebenschauplätze. Der deutsch-deutsche Bilderstreit als Zeugnis anhaltender Fremdheit (Bernd Lindner); Politische Leidenschaft. Vom Überleben eines Festivals gegen alle Wahrscheinlichkeiten (Grit Lemke); Strukturwandel und Wandel sozialer Milieus in Ostdeutschland (Michael Hofmann); Langzeitwirkungen der DDR-Sozialisation - Realität und Spekulation. Empirische Ergebnisse einer wendeüberschreitenden Längsschnittstudie bei jungen Ostdeutschen (Peter Förster); "Bilder vom fremden deutschen Alltag". Wie ost- und westdeutsche StudentInnen zu Beginn der deutschen Vereinigung sich gegenseitig sahen (Leo Ensel); Anspruch und Realität. Die Wanderung von Studierenden zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands (Ulrich Heublein); Innerdeutsche Beziehungen. Ost und West an den Ost-Hochschulen (Peer Pasternack); Ostalgie und die Lücke in der gesellschaftlichen Produktion von Erinnerungen (Thomas Ahbe). Sebastian Gräfe / Peer Pasternack (Hg.): Abweichungen. Nachrichten aus der ostdeutschen Gesellschaft; |
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Daniel Hechler / Peer Pasternack: Strategien der Geschichtspolitik: sechs Beispiele naturwissenschaftlich geprägter Hochschulen, in: Peer Pasternack, MINT und Med. in der DDR. Die DDR-Natur-, Ingenieur- und medizinischen Wissenschaften im Spiegel ihrer dreißigjährigen Aufarbeitung und Erforschung seit 1990, BWV – Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2021, S. 143–162.
Daniel Hechler / Peer Pasternack: „… nicht uninteressanter als andere Dinge auch“. Zeitgeschichte der ostdeutschen Hochschulen aus der Sicht ihrer Akteure, in: die hochschule 1/2015, S. 114-131; Original-Netzquelle (=die hochschule).
Daniel Hechler / Peer Pasternack: Zwischen Selbsterforschung und Imagepflege. Die ostdeutschen Hochschulen und die Aufarbeitung ihrer Zeitgeschichte, in: Deutschland Archiv 3/2011, S. 338-346, und Deutschland Archiv online 8/2011.